Forex Handelssysteme
Automatischer oder Manueller Handel? Was bringt auf Dauer bessere Resultate
Wer bereits erste Schritte auf dem Devisenmarkt getätigt hat, manuell seine
ersten Trades geöffnet und geschlossen hat und sich mit den Märkten vertraut gemacht hat, der wird schnell eine
gewisse Routine entwickeln. In der heutigen Informationszeit der technischen Errungenschaften schreit diese Routine
nach einem Automatisierungsprozess.
Auch der Handel mit Devisen und Indizes kann heute automatisiert werden.
Sogenannte Forex Handelssysteme werden heute wie Sand am Meer in allen erdenklichen Preisklassen
angeboten.
Wie funktionieren automatische Forex Handelssysteme?
Der grundlegende Gedanke ist einfach: Das System handelt gewisse Chartmuster und
wichtige Punkte wie Fibonacci-Retracements und Pivot-Punkte automatisch, wobei gewisse Grundvariablen wie Lotsize
(Handelsgröße) und maximales Risiko vom Händler selbst bestimmt werden. Die Performance eines solchen
Handelssystems wird von den meisten Anbietern durch sog. Backtests umworben, also einem “künstlichen Handel” aus
alten Charts.
Wer allerdings noch neu in der Welt des Börsengeschehens ist, ganz egal auf
welchem Markt man auch immer am liebsten handelt, sollte sich nicht sofort in die Welt der automatisierten
Handelssysteme stürzen. Zunächst einmal ist es wichtig, sich selbst mit sich und seinem eigenen Handelsstil
auseinanderzusetzen, bevor man überhaupt eine Entscheidung fällen kann, welches der verfügbaren Forex
Handelssysteme sich auch beim eigenen Handel anwenden lassen. Ist man beispielsweise ein Swing-Trader so kann ein
bestimmtes Handelssystem ungeeignet sein, welches sich eher an Scalper richtet, welche sehr kurzfristig orientiert
sind.
Ein weiterer Nachteil der gekauften automatischen Forex Handelssysteme ist, dass
diese im sog. Blackbox-Verfahren funktionieren. Die zu handelnden Muster bleiben dem Anwender verborgen und somit
besteht keine Möglichkeit, das System an die sich dynamisch ändernden Devisenmärkte anzupassen. Dies ist vor allem
für professionelle Devisenhändler Grund genug, sich von solchen Handelssystemen zu entfernen und sich lieber an die
Programmierung des eigenen Handelssystems für den Devisenmarkt zu machen. Der Automatisierungsprozess beim
Devisenhandel an sich ist ein großer Vorteil und kann einem viel Arbeit erleichtern, doch sollte man zunächst ein
genaues Bild darüber haben, was es überhaupt zu automatisieren gibt.
Ein weiteres großes Problem der käuflich zu erwerbenden automatischen
Handelssysteme ist, dass diese häufig nicht die versprochenen Resultate bringen. Gerade das Backtesting kann sich
als äußerst tückisch erweisen, da die Devisenmärkte doch sehr dynamisch und somit unberechenbar sind. Ein Forex
Handelssystem welches in Zeiten des Tsunami in Japan erstellt wurde, wird heute möglicherweise aufgrund der
entstandenen (und “vorab” gelösten) Schuldenkrise in Griechenland seltsame Ergebnisse hervorrufen. Aus diesem Grund
sollte das Backtesting nicht als sicheres Indiz für das Funktionieren eines Handelssystems herangezogen
werden.
Sollte man es dennoch nicht sein lassen können, einem neuen und
vielversprechenden Forex Handelssystem widersprechen zu können, so sollte man dies erst ausgiebig auf einem Demo
Account testen, bevor man es auf seinem Echtgeldkonto ausführt und eventuell Verluste erfährt, die man sich hätte
sparen können. Ebenfalls wichtig ist es, sich vor dem Kauf eines solchen Handelssystems für den Devisenmarkt die
Zeit zu nehmen und nach Erfahrungsberichten anderer Anwender Ausschau zu halten. Gerade im heutigen Web 2.0 Zeit
hat man es besonders einfach, da viele Benutzer ihre Reviews nun auch als Videos auf YouTube
veröffentlichen.
Soll man wirklich vom manuellen Handel zum automatisierten wechseln?
Forex Handelssysteme können es einem Händler schon einfacher machen, Positionen
zu eröffnen und zu schließen, doch gilt dies nicht, wenn das Handelssystem im Blackbox-Verfahren erstellt wird. Wer
auf der sicheren Seite sein möchte, sollte sich Schritt für Schritt sein eigenes Handelssystem
zusammenstellen.
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